Sonntag, August 20, 2006

Planeten & Blumen


Kunst und Club-Kultur? Nachtleben und Ausstellungen? Planeten & Blumen wartet mit einem ganz neuen Konzept auf. SZENE HAMBURG hat mit den Initiatoren gesprochen.

Wie Phönix aus der Asche ist das Planeten & Blumen nach fast einjähriger Pause wieder auferstanden. Die Macher sind mit neuen Ideen und solider elektronischer Tanzmusik zurück, Optimismus und Spaß in der Stadt zu verbreiten.
„Wir betrachten den Raum als Installation mit Menschen darin, die eine Party feiern und Spaß haben“, erklärt Thomas Schumann das Konzept des Clubs. Er ist einer der kreativen Köpfe hinter Planeten & Blumen. Alle paar Monate werden internationale Künstler eingeladen, um unter der Prämisse „Create your own disco!“, den Raum für ihre persönliche Vision zum Thema „Disco“ zu gestalten. Momentan findet bereits die dritte Kunstausstellung in den Räumlichkeiten statt: Michael Conrads „Space for Rent“.
Ob trashig-ironisch oder blumig-schön – die wechselnden Raumgestaltungen waren schon genauso legendär wie die Partys selbst. Doch vor etwa einem Jahr wurde das Planeten & Blumen plötzlich geschlossen. Den sechs Verantwortlichen war die umfangreiche Organisation über den Kopf gewachsen und sie widmeten sich erst mal wieder kleineren Projekten. Doch aufgrund der großen Nachfrage und weil den Betreibern ihr Club doch sehr zu fehlen begann, ist das Planeten & Blumen wieder da.
Das ursprüngliche Konzept wird beibehalten. Weiterhin wird es keine großen Bookings geben. Die DJs und Musiker sollen eher spontan auf ein paar Beats vorbeikommen, weil sie die die Betreiber und den Laden kennen und schätzen. Das Partyvolk wird nicht wegen eines berühmten Namens ins Planten & Blumen kommen, sondern von den besonderen Vibes & dem Blumendurft angelockt werden. Freitags geben sich die Residents Marc Schneider ( ehem. Clicke-Resident), Zoran Zupanic (Golden Pudel Club) und Anton Silber (Tanzhalle und Golden Pudel Club) die Ehre. Neu im Programm ist der Tanzabend am Donnerstag: Auf der Party „La Mirage“ können in unregelmäßigen Abständen feierwütige Schwule die Sau rauslassen. Im Gegensatz dazu wird samstags eher die Gemütlichkeit zelebriert: „Sexy House mit Seele garniert“. Neben allerlei musikalischen Schmankerln aus dem Elektronikland sind auch Vorträge, Lesungen, Happenings und Shows anvisiert, darunter die amüsante Talk-Runde Knarf Rellöms „Auf anderen Planten“.
An einer Zusammenarbeit in Kunstinstitutionen ist den Betreibern sehr gelegen. Gemeinsam mit der Kunsthalle (Kunst meets Kommilitonen) sollen Veranstaltungen im und mit dem Planeten & Blumen stattfinden. Zukünftig soll sich der Club noch mehr für Kooperationen mir Projekten und Organisatoren der Kulturszene in und um Hamburg öffnen. Diese Vernetzungen gibt es bereits. So sind zum Beispiel Initiatoren des Clubs auch am Kunstspektakel „Dingdong“ beteiligt oder betätigen sich deutschlandweit als DJs. Hoffentlich haben die Macher des Planeten & Blumen diesmal einen längeren Atem für den Club mit der „Expect the Unexpected“ – Philosophie.

Published in SZENE HAMBURG 03/06

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